20.11.06

Polen (2)


Dorotas Großeltern kannte ich nicht. Sie mich höchstwahrscheinlich auch nicht. Verständigen können wir uns genauso wenig, schließlich kann ich kein Polnisch. Genaugenommen kennt niemand Dorotas Großeltern; Maria kann im Gegenatz zu Patri und mir wenigstens mit ihnen reden.
Trotzdem werden wir begrüßt wie der verlorene Sohn oder eben die verlorene Tochter. Gedrückt und geküsst und nur wieder auf den Heimweg nach Amsterdam entlassen mit der Zusage, in jedem Fall zum Essen zu kommen, wenn man zufällig auf dem Weg nach Polen sei.
Dabei waren wir unhöflicher als man es sich überhaupt vorstellen kann. Es fing zwei Abende vorher an. Mit einer Menge netter Leute, mit Patris Vorsatz, heute früh nach Hause zu gehen, mit gemütlichen Kneipen, Clubs verschiedenster Art, Nachtbars und einem Kiosk, der um sechs noch oder schon wieder auf hatte. Es ging weiter über ein Fenster im ersten Stock eines Studentenwohnheims (ein Tribut an die aus kommunistischen Zeiten übriggebliebene Pförtnerin), ein Zimmer im zweiten Stock desselben mit genug Platz für fünf Leute wie wir. Dann kam der Moment, von dem Maria später fragte: "Did we decide to go to sleep or did we fall asleep?". Ich zumindest decided, denn ich musste Paulina noch davon überzeugen, dass ich als Gast selbstverständlich das schlechtere und nicht das bessere Bett nehmen würde. Um 9.37 dann die SMS "Waar zijn jullie?" - Wo seid ihr? Gegen zwei Uhr am Nachmittag ruft Dorota an: Ich glaube, wir sollten erst morgen zurückfahren. Keine schlechte Idee. Eigentlich wollten wir gerade bei Dorotas Großeltern Mittag essen - an der polnischen Grenze.
Anscheinend haben sie uns dieses spontane Verschieben unseres Besuchs nicht allzu übel genommen. Ein Glück. Denn es war sehr lecker. Und wir haben so viele Pierogi mit nach Amsterdam genommen, dass es am nächsten Tag für unseren ganzen Flur Abendessen gab.



der damitours-Sprachkurs - nog eens in het Pools

Bier (sg.)       piwo
Bier (pl.)       piwa
Laten we gaan!   Idziemy!
Schiet op!       Dawaj dawaj!