14.2.08

retourtje rotterdam

Über Bahnfahren hebben wij het al eens gehad. Noch einige Beobachtungen während einer Fahrt Münster-Rotterdam und zurück.
  • Bahnfahren ist europäisch. Beim Umsteigen in Hengelo entpuppt sich der niederländische Zug als ein deutscher Intercity, gezogen von einer niederländischen Lok auf dem Weg von Hannover nach Amsterdam-Schiphol. Goedemorgen dames en heren, welkom bij NS-Highspeed. U zit in een internationale trein... Und das in einem Zug, in dem alle Aufschriften auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch (in der Reihenfolge, wie fast immer bei der Deutschen Bahn) sind. Dumm nur, dass deutsche Intercitys viel unkomfortabler (und in Deutschland auch noch viel teurer!) sind.

  • Bahnfahren ist noch überhaupt nicht europäisch. Zumindest was die Tarifsysteme angeht. Aber das jetzt zu beschreiben, wär zu kompliziert. Auf jeden Fall ist es in den Niederlanden spottbillig und absolut einfach im Vergleich zu Deutschland. Was man von den Fahrplänen nicht sagen kann. Denen kann man zwar immer auch entnehmen, welche Alternativrouten man nehmen könnte. Aber wann man ankommt, erfährt man nicht. Verbindungen selbst ausdrucken am Fahrkartenautomat ist auch nicht drin. Da muss man schon fragen.

  • Bevor Niederländer sich über nervige Zeitgenossen beschweren, muss unglaublich viel passieren. In den niederländischen Intercitys gibt es stiltecopés, Abteile, in denen es ruhig sein soll. Im vollbesetzten stiltecoupé zwischen Hengelo und Amersfoort ist es absolut still. Bis auf eine Frau, die den ganzen Wagen mit ihrem Handytelefonat auf Spanisch beschallt. In Deutschland hätte sie sich vermutlich schnell ein unfreundliches "RUHE!" eingehandelt. Nicht so im Intercity Hengelo-Amersfoort. Nach zehn Minuten, in denen ich es nicht geschafft habe, auch nur eine Seite in meinem Buch zu lesen, frage ich mich, ob ich weiter soziologische Feldforschung betreiben und die Reaktionen der Mitreisenden abwarten soll. Nach fünf weiteren Minuten halte ich es nicht mehr aus und werde vom passiven Beobachter zum Aktanten und drehe mich um: "Sorry hoor, maar ik vind het écht vervelend!" (Entschuldigung, aber ich find' das echt nervig). Der Typ, der der Telefoniererin gegenübersitzt, sagt: "Dat vindt volgens mij iedereen hier." (Das findet glaube ich jeder hier.) Ein paar Leute nicken. Sonst sagt niemand was. Aber die Frau ist ab sofort nicht mehr zu hören. Ich höre mich nur noch antworten: "Maar waarom zégt dan niemand iets?" (Aber warum sagt dann niemand was?) Keine weitere Reaktion. Von niemandem. Aber es ist ruhig.

    Und dabei habe ich nur einen einzigen kurzen, sogar relativ freundlichen, Satz gesagt.

    Den die Telefoniererin vermutlich noch nicht mal verstanden hat.

(geschrieben in der Regionalbahn Enschede-Münster)

2 Weitere Beiträge:

Anonymous Anoniem schreibt:

Als höflicher Mensch hättest Du doch lieber das Abteil verlassen sollen, wie ich es Dir beigebracht habe!!!
Die ganze Kinderstube vergessen?

vrijdag, februari 15, 2008 3:11:00 p.m.  
Blogger dami schreibt:

Die anderen Abteile waren ja zum Lautsein, ich war ja extra im stiltecoupé! Außerdem hat es mir glaube ich jeder gedankt.

vrijdag, februari 15, 2008 3:43:00 p.m.  

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